„Bee Nature“
23.11.- 14.12.2025
Susanne Beringer

Vernissage:
Sonntag, den 23.11.25 um 11:00 Uhr
Begrüßung:
Irmhild Koeniger-Rosenlecher – WKD
Einführung:
Dr. Simone Neumann – Salva
Text und Fotos:
Susanne Beringer

Es summt und duftet nach Bienenwachs im Torhaus Rombergpark.
Die Dortmunder Künstlerin Susanne Beringer erschafft gemeinsam mit ihren Völkern Kunstwerke. Bei der Ausstellung ‚bee nature‘, die ab dem 23. November 2025 zu sehen ist, werden Besuchende Teil des Schwarms. Rund zwanzig neue Bilder und Objekte aus Wachs eröffnen einen Dialog zwischen Kunst und Natur.

Seit 2017, bauen die Künstlerin und ihre Bienen, gemeinsam Wachsobjekte und Figuren, wie die Serie „Queens“. „Ein behutsamer Prozess“, sagt Beringer, „bei dem natürliche Vorgänge im Bienenstock mit meinem künstlerischen Arbeiten interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Es passieren auch unerwartete Dinge. So fehlten den Figuren schon mal die Beine oder Gesichtszüge verändern sich. Das macht das prozesshafte Arbeiten eben auch besonders und spannend.“ Auf ihren Bildern arbeitet sie unter anderem mit der traditionsreichen Technik der Enkaustik (aus dem Altgriechischen, Deutsch: eingebrannte Kunst). Bereits in der Antike, etwa bei den berühmten Fayum-Porträts aus Ägypten, nutzten Künstler*innen diese Methode, bei der sie in Bienenwachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Maluntergrund auftrugen. Susanne Beringer nutzt dazu heiße Rasierklingen. Enkaustik-Werke bleiben über Jahrhunderte hinweg beständig. Sie vergilben nicht, dunkeln nicht nach und bewahren ihre Leuchtkraft. Die Wachsschichten verleihen den Bildern zudem eine besondere Haptik und eine schimmernde Oberfläche, die Tiefe und zugleich Transparenz ausstrahlt.
Immersive Techniken erweitern die sinnliche Erfahrung der Ausstellung. In Zusammenarbeit mit dem Koproduktionslabor entstanden im Sommer Tonaufnahmen mit speziellen Mikrofonen sowie 360-Grad-Filmaufnahmen direkt im Inneren eines Bienenstocks. So können Besucher*innen in das faszinierende Leben eines Bienenvolkes eintauchen. Sie sehen das geschäftige Treiben von rund 60.000 Bienen und hören über Lautsprecher das Summen und Pulsieren des Organismus, dem sogenannten ‚Bien‘. Eine unmittelbare Begegnung mit der Welt der Bienen.

Mit ihrer Ausstellung „Bee Nature“ zeigt Susanne Beringer die Schönheit und zugleich Verletzlichkeit der Natur. Ihre Werke laden zum Nachdenken über das Gleichgewicht unserer Ökosysteme ein und sensibilisieren für Themen wie Artensterben und Klimaschutz. Susanne Beringer gibt den Bienen eine Stimme. „Bee Nature“ wird so zur Reflexion über das Verhältnis von Menschen und Natur und über unsere Verantwortung für den Planeten. Beringers Arbeiten schärfen das Bewusstsein für das Schöne, das es zu bewahren gilt. Zugleich offenbaren sie die Brüche und Widersprüche unserer Zeit. „Meine Arbeiten sind eine stille, aber eindringliche Demaskierung unserer selbstzerstörerischen Lebensweise.
Kunst ist eine Möglichkeit, sich der Wirklichkeit zu stellen, Natur zu sehen und wertzuschätzen“, sagt die Künstlerin.

Allgemeine Infos:
Der ‚Bien‘, so wird das Bienenvolk auch bezeichnet, ist weit mehr als die Summe seiner Einzeltiere. Er funktioniert wie ein einziger hochorganisierter Organismus der als Ganzes denkt und handelt. Jede einzelne Biene arbeitet für das Wohl des gesamten Volkes. Bis zu 60.000 Bienen leben in einem Stock und kommunizieren über Duftstoffe, Vibrationen und Tänze miteinander.

Nabu:“Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt. Damit sind sie unersetzlich für unsere Ökosysteme“

Flyer_Ausstellung Susanne Beringer TH